Fusion Naan Pizza
Indien und Italien – zwei Länder, die unterschiedlicher nicht sein könnten, und die dennoch eines verbindet: Richtig. Gutes. Essen.
Während nach einem Italienurlaub allgemein erwartet wird, dass man mit mindestens zwei Kilo an Pizza und Pasta mehr auf den Rippen zurückkommt, hörte ich vor meiner ersten Reise nach Indien oft den wohlgemeinten Ratschlag: “Nimm’ dir ein paar Packungen Mannerschnitten mit, wer weiß, was du dort zu Essen bekommst!”
Diese Sorge erwies sich jedoch als völlig unbegründet – selten habe ich in zwei Wochen so viel gegessen wie auf meiner Reise von Tamil Nadu nach Kerala. Egal ob Curry oder Dal, Reis oder Chappati, mit Fleisch oder ohne: es gab jeden Tag ein neues Gericht, ein neues Gewürz, eine neue Geschmacksrichtung zu entdecken. Genauso wie man sich zwischen Verona und Neapel wochenlang durch die verschiedensten Pasta-Gerichte schlemmen kann, ohne dass es langweilig wird, ist in Indien jedes scheinbar gleiche Curry anders, aber immer gut.
Was sollte also besser sein als die Kombination von italienischen und indischen Zutaten? Nichts, dachte sich wohl auch der kreative Erfinder der Naan Pizza, die mittlerweile international Furore feiert.
Zugegeben, die Zutaten für meine Variante der Pizza könnte bei so manchem Traditionalisten für Augenrollen sorgen – allerdings nur, bis er oder sie ein Stück probiert hat. Wenn Huhn in Italien perfekt mit Mozarella harmoniert, warum sollte ein bisschen Curry und Kurkuma daran etwas ändern?
Die Zubereitung der Pizzen kann im Aufwand übrigens sehr leicht angepasst werden. Wer keinen Crockpot zuhause oder einfach nicht die Zeit hat, die Hühnerfilets einen halben Tag lang zu garen, greift am besten auf ein fertiges Brathuhn zurück (womit auch noch ein typisch österreichisches Gericht Teil der Fusion Pizza wird). Mit der Gabel zerteilt und ein bisschen mit Curry und Kurkuma gewürzt, wird das Fleisch schnell zum Pulled-Chicken-Ersatz.
Natürlich lässt sich auch das Naan-Brot fertig kaufen – damit bringt man sich allerdings um den unvergleichlichen Duft von frischem Fladenbrot, das in der Pfanne langsam zur perfekten “Fluffigkeit” aufgeht. Ein bisschen Zeit darf man sich für das perfekte Travel-Fusion-Food schon nehmen – und der Urlaub am Balkon gelingt garantiert!
In diesem Sinne – Ciao und Namaste, und natürlich viel Spaß beim Nachkochen!
- 2 Hühnerfilets
- 6 EL HP-Sauce
- 3 EL Wasser
- 2 EL Honig
- 1 EL Currypulver
- 1 EL Kurkuma
- 250 g Mehl
- 100 ml Milch
- 1 TL Trockenhefe
- 100 g Naturjoghurt
- 1 TL Backpulver
- 1 TL Salz
- 1 Pkg. Mozarella gerieben
- 1 Pkg. Büffelmozarella
- 1 rote Zwiebel
- 1 Bund Koriander
- 2 Cherrytomaten
- Öl zum Bestreichen
- Salz, Pfeffer
- Die Marinade aus allen Zutaten außer dem Huhn zubereiten und entweder in einen Niedergartopf (Crockpot) oder einen ofenfesten Topf füllen. Die Hühnerfilets zugeben und mit der Marinade bedecken. Im Crockpot etwa 6 Stunden, alternativ im Ofen bei 100° etwa 4 Stunden garen. Die Filets auf ein Brett heben und mit zwei Gabeln vorsichtig in kleine Stücke reißen. Wieder mit der Marinade mischen.
- Die Milch erwärmen (nicht kochen) und das Hefepulver unterrühren. Das Mehl in eine Schüssel geben und die Milch hinzufügen. Joghurt, Salz und Backpulver abmessen und zur Milch-Mehl-Mischung hinzugeben. Die Masse gut durchkneten und für 1-2 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen.
- Eine beschichtete Pfanne ohne Fett auf höchster Stufe erhitzen. Den Teig in 4 Teile teilen. Erst zu Kugeln rollen, dann langsam wie Pizzateig dünn ausziehen. In die Pfanne geben, bis der Teig beginnt sich aufzublähen, wenden (nach ca. 4 Minuten). Solange backen, bis beide Seiten golden sind und die typischen dunklen Stellen aufweisen.
- Den Backofen auf 180° Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Naan-Fladen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben und nach Belieben belegen. Rezeptvorschlag: Erst mit ein paar Tropfen Olivenöl bestreichen, dann Mozarella und Büffelmozarella darauf verteilen. Mit Huhn, Tomatenstücken und Koriander belegen. Salzen und Pfeffern. Im Ofen ca. 15 Minuten backen, bis der Käse geschmolzen ist.
- Die hier angegebene Menge reicht für vier Personen als Vorspeise oder zwei als Hauptspeise.
Dieter Brehm
17. August 2017
Servus Tina,
Naan & Pizza geht bestimmt gut zusammen, da gebe ich dir recht. Ich liebe die (vegetarische) indische Küche für ihren Reichtum an Aromen und Gewürze. Und die Italiener wegen dem unvergleichlichen mediteranen Gemüse. Also warum nicht kombinieren? Gute Idee.
Viele Grüße, Dieter